Religiöse Manipulation- Xhosa Drama
In diesem Artikel möchte ich ein Beispiel für einen Fall religiöser Manipulation mit verheerenden Folgen darstellen. Andere Artikel haben ja bereits einige Beispiele gebracht. Dennoch zählt Manipulation über mythische Glaubensinhalte von Völkern und Einzelpersonen zu beliebten Mitteln der Kontrolle aber auch des Krieges. Moderne Beispiele sind die psychologischen Operationen bestimmter Geheimdienste, wie die Q-Anion Bewegung oder auch die Flat Earth Bewegung. Viels davon fällt interessanter Weise mit dem psychologischen Modell des Übernatürlichen zusammen.
Ein erstaunliches Beispiel ist die Xhosa Katastrophe im Jahr 1856/57. Ein mythologisch initiiertes Massensterben fand in der aller groteskesten Art und Weise statt.
Was war geschehen? Die Weißen waren in Südafrika eingefallen und eroberten brutal (kolonisieren ist eine Verschleierung der Handlung) das Land. Der Stamm der Xhosa kämpfte gegen die englischen Eroberer. Ein halbes Jahrhundert lang liefen die Vertreibungskriege der Buren und Engländer gegen die einheimischen Stämme. Zum Zeitpunkt 1856 waren große Gebiete der Xhosa bereits erobert und der kollektive Unmut des Stammes verständlicherweise groß.
Warum verloren sie ständig? Wie konnten die Weißen sie immer wieder besiegen?
Es wurden hierzu jedoch wenige rationale Gedanken gefasst im Sinne einer strategischen Analyse, sondern vielmehr mythologische Gedanken waren wichtig.
Daher die entscheidende Frage: Warum haben ihre Ahnen ihre Unterstützung zurückgezogen?
Das Muster sollte uns vielleicht nicht ganz unbekannt sein? Wir Erinnerung uns an den Kreuzzug von George W. Bush gegen den Irak und die Frage, warum die edle Demokratie verloren hat…
Aber zurück zu den Xhosa und einer von mehreren Überlieferungen der Geschichte. Eines schicksalhaften Tages ging eine junge Frau von 16 Jahren zum Wasser holen. Ihr Name war Nongqwuse. Ihr „erschienen“ drei oder zwei Geister. Die Ahnen-Wesen mit weißen Gesichtern trugen ihr eine Botschaft des verstorbenen Häuptlings vor. Diese beinhaltete folgende wesentlichen Inhalte:
- Die Tiere und die Ernte wurden verhext,
- Alle Tiere müssen getötet werden
- Alle Ernten müssen vernichtet werden.
Folgende Versprechungen wurden gemacht:
- Die Toten Xhosa Krieger werden wieder lebendig und den Kampf gegen die Weißen führen
- Aus der Erde werden gesunde Tiere erwachsen
- Reife unverhexte Felder werden erscheinen und geerntet werden können
- Die Weißen werden besiegt
Im Stamm glaubte man ihr vorerst nicht. Am nächsten Tag traf sie wieder auf die Geister und sie sollte den Seher des Stammes holen. Am dritten Tag kam der Seher und hörte die Stimmen der Geister. Er glaubte ihr und brachte die verheißungsvolle Kunde zum Stamm.
Ihm glaubte man schließlich. Die verheißungen waren aussichtsreich und entsprachen den Wünschen. Eine unter den Tieren grassierende Krankheit wurde zusätzlich als Omen gedeutet. Wage Nachrichten aus den Krimkriegen der Russen gegen die Engländer wurden ebenfalls als positives Zeichen gedeutet, da die Engländer zu verlieren schienen.
Der Gräuel begann und die Xhosa glaubten in der großen Mehrheit der Vision. Querdenker z.B. der Chief Ngubo, damals die Geizigen genannt, waren sehr schnell unbeliebt und wurden Mundtot gemacht. Das mythologische Denken hatte Platz für die Inhalte der Vision und die Kriegssituation machte die Stammesmitglieder offen für eine übernatürliche Rettung.
Ca. 400.000 Tiere wurden getötet und die gesamte Ernte zerstört.
Doch die Wunder blieben aus.
Keine Wundertiere aus der Erde, keine auferstehenden Krieger, keine Wunderfelder.
Das Ergebnis der dummen Tat war der siechende Hungertod von ungefähr 75.000 Xhosa. Die Bevölkerung schrumpfte innerhalb eines Jahres von 100.000 auf 25.000 Menschen. Zur Nahrungssuche verteilten sich die Überlebenden in ganz Südafrika. Der Stamm war geschlagen und das freie Land wurde von den Engländern besiedelt.
Das „Propheten“ Mädchen beschuldigte zunächst die Querdenker. Ihr Unwille dem Wahnsinn zu folgen, verhinderte die Erfüllung des Ahnenversprechens. Die Masse glaubte ihr erneut. Schlussendlich wurde die falsche Prophetin von den wenigen frustierten Überlebenden jedoch den Engländern ausgeliefert. Ihre Spur verläuft sich ab da. Einige sagten, sie diente bis zu ihrem Lebensende auf einer Farm und war verheiratet.
Folgendes Xhosa Gedicht gibt es über das Drama:
An diesem Tag also kam die Unanständigkeit herab,
Denn die Jungfrau von Scatterer stand auf,
Sie erschien sogar am Flussufer,
Sie kam mit dem Problem im Mund zurück,
Sie meldete sich bei Männern.
Diejenigen, denen noch nie von einer promiskuitiven Frau gesagt wurde, was sie tun sollen.
Das war an sich schon ein Omen,
Ein Fluch auf der Nation Xhosa,
Eine Frau steht auf
Sie sagte, sie habe mit den Vorfahren gesprochen ...
In dieser hübschen Frau steckt ein Omen,
Das Mädchen mit den hängenden Brüsten:
Außer an dem Tag, als sie groß und hervorstehend waren,
Weil aus der Jungfräulichkeit ein heiratsfähiges Mädchen hervorgegangen war
Und doch, selbst wenn es so wäre
Das Omen, das die unschuldige Nation Phalo tötet
Wird durch sie eintreten.
Aber was hat das ganze jetzt mit Manipulation zu tun? Oder gar mit Mystik. Nun einige spekulieren, und wer die britischen Methoden kennt, wird dieses durchaus für möglich halten, dass die Ahnengeister britische Agenten waren. Verkleidete Feinde mit hinterhältiger Absicht. Ein Coup der Eroberer, um die Xhosa mit ihren eigenen Mythologien zu besiegen. Erfolgreich wie sich herrausstellte.
Ich persönlich vermute sogar, dass die Täter wohl bewandert waren in den okkulten Techniken des Westens und wussten, was sie taten. Das Mysterienspiel war ausreichend, um die „Zauberkräfte“ eines gläubigen Volkes zu beschwören. Einmal hervorgerufen liefen die inneren Geister ihren Weg und führten das ganze Volk in den Abgrund. Ich bin mir sicher, da man Gleiches aus anderen ähnlichen Szenarien kennt, dass es viele Bestätigungsereignisse gab.
Menschen des Stammes hatten bestätigende Wunschträume. Besonderheiten in der Natur wurden umgedeutet. Angebliche Wunderheilungen durch die „Prophetin“ fanden statt und bestätigten ihr Tun. Es entstand eine sich selbst verstärkende Illusion.
Ein jeder möge selbst reflektieren, wie ähnlich die Geister unserer westlichen Völker, während der Corona Krise beschworen wurden und ihre Wege liefen, denen viele blindlinks folgten.
Auch möchte ich nochmal darauf hinweisen, bis zu welchen tragischen Punkt die eigene Negativhandlung von der Masse am Leben erhalten wurde und schlussendlich der „Prophetin“ die Schuld zugeschoben wurde. Als hätte jeder Einzelne der blind folgte nicht selbst die Schuld seines Handelns zu spüren bekommen.
Jeder Mystiker muss diese Dinge wissen, denn wie schon der großartige Gelehrte Ibnul Jawziyy in seinem Werk: „Die Irreleitung des Teufels“ deutlich machte, sind die Mystiker und Sufis eine der anfälligsten Gruppen für Versuchungen und Blödsinn. Gleiches gilt für heutige Esoteriker, nur noch weit stärker und brisanter, da hier nicht einmal ein einheitliches Grundmodell vorliegt oder eine Tradition besteht.
Abschweifungen und Selbsteinbildungen in alle Richtungen sind hier sehr schnell möglich. Auch das ein wichtiger Punkt, der für die Notwendigkeit der Verbindung von Mystik und Ratio, aber auch von Anfängern auf dem Weg mit kompetenten Weggefährten und Lehrern spricht.
Ja auch du bist anfällig. Ebenso stark wie die Xhosa, nur wirst du nicht mit ihrer Mythologie verzaubert, sonders mit deiner --> Glaube an die Wissenschaft usw. wir erinnern uns…
Chat GPT hat mir ein schönes Bild des Dramas gemalt:
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